Die Natur rächt sich nicht, aber sie präsentiert ihre Rechnmungen
Die Natur ist ein blindes, breites, grossmütiges Wollen
René Schumacher
23. März 2025
Zur Welt kommen
Umwelt, ein vielummundetes Wort.
Umwelt, ja. Worum?
Klar, um uns, den Menschen, als Mittelpunkt: die Restwelt.
Dazu klar: Um uns als westlichen Menschen die Restwelt.
Es stimmt. Wir verändern die Welt aufs nachhaltigste
und können sie
noch nachhaltiger verändern
Aber die Erde ist wie jede Scheibe
einmal aufgegessen.
Wir sehen das, und
deshalb
findet ja ein Umdenken statt. Wir besinnen uns
auf unsere Umwelt.
Es soll ein Denken stattfinden
in dem wir uns auf die Welt besinnen
1987
Wir Menschen gehen uns ständig auf den eigenen Leim:
Hinter unseren Aussagen steht immer und immer wieder die anmassend grossartige und naive Vorstellung, die Welt sei in irgendeiner Weise auf uns bezogen.
1991
Es geht prima mit dem Klima
es ist alles gut
Kein Pullover im Oktober
und die Schwalben unter Palmen
Brauchst dich nicht ans Leben kleben –
es ist alles gut
Denn wir wollen es nicht wissen
auf dem weichen Ruhekissen
Denn wir wollen es nicht wissen
auf dem dicken Ruhekissen
2023
Und Menschen
auf dem Angesicht der Erde
und Menschen gehen
auf dem Angesicht der Erde
und Menschen gehen
von dem Angesicht der Erde
Das Gesicht ändert
und ändert sich nicht
1990
In der kurzen Zeit
während der sie sich
über die Erde
erheben um wieder in sie
zu versinken
nie sehr hoch
2009
Dublin, früh
Möwenschreie
unten erste Motoren ihre
hallenden grossen Rufe
sie lachen und wissen
Wir könnten auch
bald wieder
übernehmen
2002
im Lot
die Welt
vor uns
im Lot
die Welt
auch ohne uns
aber so
1993
Und immer noch wird Brot gebacken
werden Worte gemacht
Die Erde stirbt
werden Worte gemacht
werden Brote gegessen
Ich liebe dich
werden Worte gemacht
wird Brot gegessen
Der Mensch hat noch jeden Krieg überlebt
Werden
1984
Hier
einige aktive nordische Flechten als
Ziergehölze für die Heimeisenbahn
Neben toten Ren
schiesst es
wie Pilze aus dem Boden
Jeder Pilz ist schwer
und sein seltsamer Nachgeschmack
ist kaum abbaubar
tot
Was der Fluss noch tut
ist fliessen
1986
Die Bäume sind gross geworden
Der Park
wurde neu angelegt damals
er wird
neu angelegt heute
Der Schatten lässt die Sonne durch
mit Gleichmut
2003
Die Welt liegt da
gleichmütig und stumm
Ob sie singt
liegt an dir
2023
Der Glaube an die Liebe der Welt
Das ist auch wenn die Berge
etwas Schönes sind
Pflanzen gern hat
Himmelblau liebt
Die Welt schon schlecht ist
aber nicht
im Grund
1987
Abend
Sonnenruhig
überall schön
Die grosse Geste
bis ins Detail
2016
Der glückliche Wolkenschauer
Der Kopf im Genick
Der Mund offen
Stammelschritt
Hoch
Die Weissen
schöne
im Blau
Wölben
formen
lassen
staunen
lieben
Sagen:
Ja
Meisterzelt
1990
Es regnet fein
Die Tröpfchen hüllen mich
zur Erde ein
Das war schon immer so
Und es befriedet
2021
Die Linde ist ein Gewölbe aus Summen
Die Bienen
wie sie es immer
und immer
Unter der Linde
sitzend
auf das Land
schauend
Der Himmel blau
die Luft lau
eine einzelne ferne Wolke
Es liesse sich die Welt denken
heil
