27. Januar 2021
Unser Name spricht für sich:
es reiht sich
Wort für Wort,
Text an Text,
Erzählungen, Gedichte, Essays, Satiren,
gelesen von sechs Autor*innen,
in einem Zug,
will heissen: in einem romantischen alten Bahnwaggon der Waldenburger Bahn
in Bubendorf-Talhaus/Baselland.
In der Mitte des Waggons: die
kleine Lesebühne
an drei bis fünf Sonntagen im Jahr um 17:30 zu einem bestimmten
Thema
Rückblick 2024
Wir blicken auf ein bewegtes 2024 zurück, ein Jahr mit personellen Veränderungen und einem neuen Angebot.
Die Saison wurde im April 2024 mit «Tag und Nacht» unter der Moderation von Erika Brugger eröffnet. Sechs Autor*innen lasen Beiträge von «Aufwachen-Einschlafen» über «Nachts, wenn am Kirchturm die Glocke droht» bis «Das Klassentreffen- Schwestern wie Tag und Nacht».
Im Juni folgte «Fremd hier - zugezogen» unter der Moderation von Karin Bongartz mit ebenfalls sechs Autor*innen. Das Angebot ging von «Uganda» über «In der Fremde bei mir» bis «In der sonnigen Schweiz».
Beide Anlässe waren sehr gut besucht.
Im August gab es neu einen Schreib-Workshop unter der Kursleitung von Beate Kogon auf 1472 Höhe in Feldis, Graubünden. Unter dem Titel «Der Berg ruft» fand anschliessend an diesen Kurs ein Wort-für-Wort-Anlass unter der Moderation von Esther Maag mit sieben Autor*innen statt.
Den Abschluss bildete im November die Veranstaltung «The bucketlist- oder was noch zu tun ist» in den Buchwochen der BuchBasel mit fünf Autoren und der Moderatorin Esther Maag.
Nach drei Jahren hat sich Erika Brugger von der Betriebsgruppe Wort-für-Wort verabschiedet. Wir danken ihr für die intensive Mitarbeit und ihr Engagement.
Sie wird sicher, so hat sie angekündet, ab und zu als Autorin oder Zuhörerin dabei sein.
Neu in der Betriebsgruppe begrüssen wir im 2025 Graziella Isler.
2025 melden wir uns mit drei Veranstaltungen im Tal in der Remise Waldenburgerli und einer auf dem Berg in Feldis/GR mit einem Schreib-Workshop-Angebot zurück.
Karin Bongartz
Rückblick 2023
«Die Lesungen in der Remise berühren mich in ihrer zauberhaften Vielfalt.
Die Texte der Vorleserinnen und Vorleser sind überraschend, lustig,
traurig, ernst und spannend.»
Rita Boog
«Es ist für mich jedes Mal ein Genuss, den bereichernden, spannenden und berührenden Geschichten zu lauschen, sitzend in einem Bahnwaggon des alten Waldenburgerlis, mit der Vorstellung, auf Reisen zu sein, mit einem grossartigen Team und einem interessanten Publikum!
Die Gelegenheit, sich nachher austauschen zu können im Restaurant nebenan, ist eine schöne Abrundung des jeweiligen Literaturabends.»
Marietta Gyssler
«Als ich das erste Mal zu „Wort für Wort“ ging, wusste ich nicht, was auf mich zukommt.
Ich habe es nicht bereut. Es wurden spannende, nachdenkliche, lustige und „böse“ Geschichten gelesen und ich klebte förmlich an den Lippen der Autorinnen und Autoren.
Auch ein musikalischer Beitrag fehlte nicht.
Dass die Lesungen im alten Waldenburgerli in Bubendorf stattfinden, wertet den Anlass noch mehr auf. Es ist ein sehr passender Ort. Die Moderation der einzelnen Autoren und Autorinnen und ihrer Geschichten, wird auf eine neugierig machende Art angesagt.
Gerne werde ich wieder zu Lesungen von „Wort für Wort“ gehen.»
Hedi Ortmayr
Einmal mehr ging ich sehr zufrieden und inspiriert aus einer «Wort für Wort» Aufführung.
«Auf und davon!» - ein tolles Motto! – wurde von allen auf sehr originelle und persönliche Weise umgesetzt und ergab ein beglückendes Ganzes.
Dass der Troubadour Florian Schneider, ein grosses Vorbild, noch eigene Lieder zum Besten gab, war für mich das Sahnehäubchen im Programm.
Wo, bitte schön, kann man sonst in der heiteren Atmosphäre eines Bahnwagens Literatur geniessen, ganz nah bei den Aufführenden?»
Katharina Eicke
Rückmeldungen unserer Autor*innen
«Es ist doch toll, was ihr da auf die Beine gestellt habt und am Laufen haltet. Es gibt nicht viele Orte, wo man vor Publikum lesen kann."
Martin Streckeisen
«Die Bahn ratterte durch einen brütend heissen Tag, obwohl der Schweiss unsere Stirn benetzte, lauschte ein aufmerksames Publikum meinen Kürzestgeschichten. Noch heute denke ich freudig und dankbar an diesen Moment der reisenden Wörter zurück. Herzlichen Dank an das gesamte Team, dass ihr uns einen Platz, im historischen Waggon, für unsere Texte schenkt.»
Sandra Engelbrecht
«Es ist wie im Spiel des Kindes - ein simples Brett kann zur Bühne und eine Scheune zum Theater werden, wo auch immer. Die Kunst hat die wunderbare Kraft, Räume durch Fantasie so zu vereinnahmen, als wären sie nur dafür da. Gerade darum hat mir der Abend bei Euch in der Waldeburgerli Remise auch so Freude gemacht. Danke für die Einladung und jederzeit gerne wieder!»
Florian Schneider
«Mein Text, den ich vorgelesen habe, handelte von einem Kind, das "auf die Welt kommt", also von einer besonderen Reise durch die Zeit. Diese "Reise" hat gut in den Zugwaggon von Wort-für-Wort gepasst, begleitet von der Vielfalt unserer AutorInnengruppe. Im Zug, der still steht.»
Katharina Lachenmeier
«Zu Lesungen hatte ich lange ein zwiespältiges Verhältnis. Wenn ich sie besuchte, schien mir oft, als ob das Publikum den Text der Autorin oder des Autoren als Brief verstehen würde, den ein Ich an ein Du schreibt, mit Inhalten, die direkt aus dem Leben der schreibenden Person stammen. Da schien mir oft viel Eitelkeit im Spiel – auf beiden Seiten. Für mich tragen aber nicht bloss die Schreibenden, sondern auch die Zuhörenden eine Verantwortung dafür, dass ein Text zu etwas Neuem und Gemeinsamen wird. Eine Freundin verglich eine gute Lesung treffend mit dem, was man während eines Konzertes erleben kann. Aufführende und Publikum schaffen zusammen einen Moment, der einmalig ist.
Das habe ich bei «Wort für Wort in einem Zug» jedes Mal genauso erlebt, wenn ich im Wagen vorlesen durfte. Das warme Licht, das von den Holzbänken des Wagons reflektiert, die ruhige Aufmerksamkeit der Zuhörenden, die Vielfalt der vorgelesenen Texte: alles versetzte mich als Lesenden in das beglückende Gefühl, mich ins Vorlesen vertiefen zu können, darin aufgehen zu dürfen. Die Psychologie nennt dies «Flow». Für mich fühlte es sich an, als ob ich in diesem Moment nichts anders hätte machen wollen. Es war alles genau richtig. Hier und jetzt. Seither hat sich mein Verhältnis zu Lesungen geändert.»
Thomas Lehmann